Warum sind Hosen eigentlich immer an den Knien kaputt, noch bevor sie zu klein sind? Also selbst derbe Jeans kriegen wir durch. Aufgeschürfte Knie, dünne Stellen, Löcher. Und dabei ist es bei uns meistens so: die Jeans passen am Bund dann immer gut, wenn sie unten schon etwas zu kurz werden. Wenn wir also den Zustand „rutscht nicht mehr“ erreicht haben, gehen wir sofort über in „zu kurz“ und „durchgewetzt. Es nervt. Also musste eine Lösung her: diese heißt Cordura (Rucksacknylon geht zur Not auch, oder Softshell).
Schneide die kaputten Stellen aus der Hose heraus, wenn möglich an beiden Beinen in etwa gleich groß. 😉
Den zerschlissenen Jeansschlauch an einer Seite aufschneiden und als Vorlage für die neuen Knie-Einsätze auf das Cordura legen. An den Seiten gibst du jeweils eine Nahtzugabe hinzu, oben und unten jeweils 1-2cm – je nachdem um wieviele Zentimeter die Hose verlängert werden soll.
Dann schließe ich das Cordura zum Schlauch und nähe es als Verlängerung zwischen Hose und abgeschnittene Beine.
Das mache ich mit der Overlock, damit ist der Jeans gleich wieder versäubert und steppe alle Nähte von innen nochmal mit Dreifachstich ab.
Gar nicht so leicht die schmalen Hosenbeine über den Freiarm der Nähamschine zu ziehen. Zum Absteppen empfehle ich den Ausgleichsfuß für die Nähmaschine. Darüber hab ich hier schonmal geschrieben.
Wenn ihr das Hosenbein absolut nicht über den Freiarm bekommt, steppt die Naht von innen ab (also so, wie ihr den Cordura-Ring eingenäht habt) – hauptsache nochmal nachgenäht.
Fertig ist die recycelte Outdoor-Hose, mit wasserfesten Knien und gleich noch etwas verlängert.
Die High-Level-Variante geht übrigens so: man füttert die Knie zusätzlich noch mit einem festen Baumwollstoff (einfach zwei Schläuche gleichzeitig nähen), damit wird das ganze noch robuster und bequemer.
Viel Spaß beim Nachmachen wünscht euch eure
Lu*
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