Als ich vor einiger Zeit mal im Netz über das Wort „genähmalt“ gestolpert bin, dachte ich erst, es sei ein Schreibfehler. Doch dann entdeckte ich, dass dem nicht so ist, sondern dass das Freihand-NÄHmalen eine wahre Kunst ist, die wunderschöne Bilder auf Textilien und Stoffe zaubern kann. Im Prinzip ist Nähmalen so ähnlich wie Freihandsticken mit der Nähmaschine. Dabei sollte man einige Dinge beachten:
- Wenn möglich, sollte der Transporteur versenkt werden, damit man wirklich den Stoff freihand „herumschieben“ kann.
- Unter den Stoff sollte man Stickvlies (im Notfall tut es auch Küchenpapier oder Backpapier) legen, damit es besser rutscht und der Stoff nicht so durchgedrückt wird.
- Stickrahmen: Damit ihr den Stoff, auf den euer Motiv kommt, unter dem Nähfuß mit beiden Händen sicher führen könnt, muss er in einen Stickrahmen eingespannt werden. Die Spannung des Stoffes ist wichtig, damit überhaupt Genämalt werden kann. Arbeitet man ohne Rahmen, muß man den Stoff die ganze Zeit mit den Händen straff halten. Die Stickrahmen gibt es in unterschiedlichen Größen und Durchmessern. Achtet beim Kauf darauf, dass er bei eurer Nähmaschine unter den Nähfuß durchpasst.
- Freihand-Nähfuß: Als nächstes braucht ihr einen Freihand-Nähfuß oder einen Stick-/Stopffuß. Auch beim Freihand geführten Nähen braucht man Oberfadenspannung. Die entsteht ja aber erst, wenn bei der Nähmaschine der Nähfuß heruntergelassen wird. Mit heruntergelassenem Nähfuß lässt sich jedoch der Stoff nicht frei bewegen. Ein Freihand-Nähfuß ist so konstruiert, dass er während des Nähvorgangs die Oberfadenspannung immer wieder für einen Moment freigibt. Das schafft Bewegungsfreiheit und lässt trotzdem eine Naht entstehen. Der Fuß hält den Stoff nicht fest, ihr könnt ihn in alle Richtungen bewegen. Solltet ihr keinen speziellen Freihand-Nähfuß besitzen, empfiehlt es sich die Oberfadenspannung ganz herunter zu drehen.
- Stoffreste: Richtig schick werden Freihand-Motive besonders dann, wenn man Stoffschnipsel in der jeweiligen Form auf den Stoff aufbringt (siehe Pilze unten!). Am einfachsten ist es, wenn ihr einfach ausreichend große Rechtecke benutzt, diese entweder auf den Stoff aufklebt (mit Vliesofix z.Bsp.) oder ebenfalls in den Stickrahmen mit einspannt. Nachdem ihr euer Motiv draufgezeichnet habt, wird dann nach dem Nähmalen mit einer Applikationsschere das Motiv entlang der Außenkannte zurecht geschnitten. Natürlich kann man auch Nähmalen, ohne Applizierstöffchen aufzubringen.
- Trickmarker: Am einfachsten geht Nähmalen, wenn ihr euer Motiv und alle möglichen Linien mit einem Trickmarker vorher aufzeichnet, so dass ihr sie nur nachziehen müsst.
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Jetzt kann ich sie endlich zeigen, die supersüßen Cordröcke, die ich für meine allerliebste Nine zum Geburtstag und für mich genäht habe.
Ich habe hier zum ersten Mal geNÄHmalt und es war echt einfach und hat super viel Spaß gemacht. Ich habe hier einfach günstige Ikea-Decken benutzt für die Pilz-Applikationen. Fleece hat den Vorteil, es franst nicht aus und deswegen muss man die Ränder nicht mit engem Zickzack festnähen. Der erste Pilz war noch etwas unförmig, aber der zweite ist schon echt gut gelungen. Der Schnitt ist FreiSchnauze von LiebNÄHlichkeit 😉
PS: Sorry für die unscharfen Handy-Fotos.
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