6 Tage hatte ich Zeit. Also nicht effentiv, sondern insgesamt. 6 Tage vor Fasching verkündet der kleine Hase: „Nein Mama, auch wenn mir das Kostüm vom letzten Jahr noch passt, dieses Mal möchte ich ein Piratenkapitän sein. Mit Hut! Und mit Schwert. (Ich dachte, die hätten Säbel, aber egal.) Und mit Fernrohr und Pistole und Messer. Achja, und natürlich mit Haken.“ Ja. Öhm. Ist ja nicht so, dass ich schon Anfang Januar nicht nachgefragt habe, was sie sich denn dieses Jahr vorstellen und der kleine Hase nicht immer die gleiche Antwort gegeben hätte: „Feuerwehrmann – so wie letztes Jahr!“. Der große Hase ist eh ein totaler Faschingsmuffel, der hat gar kein Lust sich zu verkleiden. Von daher war ich in der Hinsicht echt entspannt. Aber dass der kleine Hase mich noch so kurzfristig vor solche Herausforderungen stellt, hätte ich nicht erwartet.
Und auch wenn es nun schon wieder paar Wochen her ist, möcht ich euch trotzdem (vielleicht als Inspiration für nächstes Jahr?) das Kostüm zeigen. Es galt für mich nämlich noch das Kriterium der Wiederverwendbarkeit zu erfüllen. Das heißt, die Einzelteile sollten möglichst nochmal anziehbar sein, bestenfalls sogar, wenn kein Fasching ist.
Als erstes habe ich ein einfaches rot-weißes Streifen-Shirt genäht und mit ein paar Plots aufgepimpt. Das Plots findet ihr hier: Piratenschiff und Piratenschädel. Obwohl ich Skulls echt nicht mag, wollte ich wenigstens einen, der cool aussieht und nicht so verniedlicht wie auf dem Hut. Das Shirt lässt sich im Sommer auch so tragen.
Dazu gabs dann eine in zickzack-abgeschnittene Jogging Rockers aus dunkelgrünem Feincord aus dem Fundus. (Schwarz wäre mir lieber gewesen, konnte ich so schnell aber nicht auftreiben.) Aber irgendwas fehlt noch.
Also haben wir uns erstmal ein paar Untensilien besorgt. Ich muss gestehen, meine Kinder kennen Spielzeugläden nicht von innen. Und ich glaube, ich war das erste und das letzte Mal mit beiden dort. Nach längerer Diskussion einigten wir uns auf Schwert und Hut für den kleinen Hasen, der große bekam eine Pistole mit Zündblättchen (Wie spannend wir das fanden, wenn das gefunkt hat!) und eine Polizeimütze.
Trotzdem wars irgendwie noch nicht rund, das Kostüm. Beim Stöbern im Netz fand ich ein Freebook für eine Kinder-Weste. Zum Glück war von dem grünen Cord noch genügend übrig. Aber immer noch nicht piratig genug. Es fehlten noch ein paar Stofffetzen. Diese habe ich aus grauer Webware gerissen und mit groben Stichen von Hand auf Weste und Hose genäht. Darauf kam dann auch nochmal ein geplotteter Schädel. Den grauen Stofffetzen kann man einfach wieder abtrennen und die Weste so anziehen.
Normalerweise zeige ich euch ja keine Fotos von den Jungs. Aber selten hat sich einer so über was Selbstgenähtes von Mama gefreut, wie an diesem Tag und hat so cool vor der Camera posiert. stolzbin