Vermutlich kommen wir irgendwann alle Mal dahin, an den Punkt Covermaschine oder nicht? Gekaufte Shirts haben meist tolle elastische Saumabschlüsse, schick abgesteppte Bündchen und wenn sie richtig cool sind, haben sie kontrastreiche Covernähte. Alle, was man theoretisch, rein theoretisch auch mit einer normalen „Haushaltsmaschine“ nähen könnte. Theoretisch. Praktisch sieht das leider anders aus. Denn eine Coverstitcher näht mit drei Nadeln und vier Fäden eine elastische Naht. Und da kommt die normale Maschine an ihre Grenzen.
Wenn man sich etwas beliest, bekommt man aber schnell mit, dass Covermaschinen gerne kleine Zicken sein können. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen. Manche schwören auf schwarze Nadeln, manche nutzen nur ein bestimmtes Garn, manche sagen, dass nur die BLCS-Maschine für über tausend Euro wirklich gute Näh-Ergebnisse liefert. Und genau diese (Achtung Wortwitz!) Fadenscheinigkeit hat mich bisher immer zögern lassen, mir selbst eine Cover zu kaufen.
Nun bin ich aber am Punkt angekommen, dass ich die Bündchen an Shirts satt habe, es sieht immer so Pullovermässig aus. Meine letzten Erfahrungen mit dem Absteppen von Jerseynähten haben mich nun mal wieder zurück zur Zwillingsnadel gebracht.
Der erste Versuch ist gleich gescheitert, und der Unterfaden hat sich eingefressen.
Also habe ich erstmal wieder etwas geübt, den Füsschendruck runtergedreht, an der Fadenspannung herumgespielt. Irgendwann hatte ich dann ein ganz gutes Ergebnis.
Dann habe ich gar nicht lange rumgefackelt und gleich mal ein Shirt genäht: ich wollte Pseudocovern mit zwei verschiedenen Farben, oder sogar drei.
Hier steppe ich ein Bündchen von innen ab und versuche immer schön auf der Ovi-Naht zu nähen. Nicht ganz einfach.
So sieht das dann von außen aus, genäht mit drei verschiedenen grün-blau Tönen. Klar, kurz vor und nach der Ovinaht hab ich etwas gehunzt.
Obwohl ich sagen muss, dass ich das Ergebnis gar nicht so schlecht finde.
Und so sieht dann das Shirt im Ganzen aus. Schnittmuster ist „Jonte“, Stoffe von Kds und Sanetta. Traktorplot selbst erstellt, den könnt ihr oben bei Plotterfreebies runterladen, wenn ihr möchtet.
So, und alles in allem kann ich nun (für mich) folgendes Fazit ziehen: da Covermaschinen eindeutig viel Geld kosten und man mit denen ja offensichtlich genauso rumprobieren und üben muss, wie mit der Zwillingsnadel, ist das auf alle Fälle erstmal eine super günstige Alternative. Also ihr lieben Nähfeen, kauft euch lieber erstmal ein paar verschiedene Zwillingsnadeln und probiert etwas rum. Dümmer wird man dadurch auf alle Fälle nicht, im Gegenteil, Jersey mit der normalen Nähmaschine zu nähen, kann man sicher nicht oft genug üben. Eine Cover zu kaufen, bleibt einem dann ja immer noch. 😉