Selten Noch nie hat mich ein Projekt so in den Wahnsinn getrieben, wie dieser Anzug. Das liegt aber NICHT an dem wunderschönen Schnitt „Kuschelanzug“ von Pauline Dohmen (Klimperklein), sondern daran, dass ich wieder alles anders machen muss, als gedacht. Aber der Reihe nach.
Da wird ein kleines Mädchen erwartet und der Winter steht vor der Tür. Als meine Hasen noch ganz klein waren, liebte ich die Kuschelanzüge. Ich hab immer wieder neue, bunte gekauft, weil ich leider noch nicht nähen konnte.
Aber jetzt ist das ja anders. Jetzt hat man ja alle Möglichkeiten, glaubte ich zumindest. 😉 Der Plan war in meinem Kopf und wollte umgesetzt werden. Und der ging so: Am liebsten hätte ich ihn aus Merinowollfleece genäht. Aber das ist so sauteuer (knapp 60€/m hust) für die kurze Passzeit, dass ich mich dann doch für einen normalen Fleece aus meinem Fundus entschieden habe.
Der Anzug sollte trotzdem schön kuschelig warm werden, also wollte ich ihn mit weichem Interlock füttern. Und weil das nicht genug ist, sollte Arm- und Beinbündchen auch noch zum Umklappen sein. So und nun die Frage an euch: wer hat sowas in der Kombination schonmal genäht? Na, ehrlich sein? Haha, denkt ihr jetzt. Aber so einfach ist es wirklich nicht, genaugenommen ist es eine unlösbare Aufgabe, wenn man es ordentlich machen will und keine Nähte sehen will – innen wie außen!
Normalerweise näht man einen Außenanzug, einen Innenanzug, steckt den innen in den außen und vernäht Bündchen und Knopfleiste inkl. Kapuze – fertsch. So geht das aber nicht mit den Klappbündchen, weil da muss der Innenanzug an den Außenanzug genäht werden. gehirnfasching
Damit es nicht langweilig wird, habe ich als erstes die Kapuze mit der falschen Seite angenäht und natürlich auch noch schön gecovert. Hallo Nahttrenner und Kapuze wieder ab und neu dran. frust
Am Ende habe ich es ganz unkonventionell gelöst und beide Anzüge zusammen genäht, aber die letzten 10cm von allen Nähten an Armen und Beinen offen gelassen. Dann habe ich die Anzüge ineinander gesteckt, mit dem Bandeinfasser jeweils eine Lage Jersey und eine Lage Fleece miteinander venäht. So, wie man einen ungefütterten Anzug eben nähen würde.
Zum Schluss wurden dann die letzten 10cm der Arme und Beine zugenäht, natürlich mit eingeklapptem Bündchen. So konnte ich den Anschein waren, der Anzug sei nahtfrei gefüttert, solange man eben nicht die Ärmel und Beine hochkrempelt. Und jetzt seid ihr dran: habt ihr eine Idee, wie man das anders/schöner hinbekommt? Von außen sieht ja alles gut aus, aber von innen würden Pingel-Inge die Haare zu Berge stehen.
So, nachdem ich dann echt langsam genug hatte, kam dann noch ein Teil, wo ich ihn am liebsten in die Tonne geworfen hätte: die Knöpfe. Ich frage euch: wozu sind eigentlich die allseits geliebten Kam Snaps gut??
Wenn ein Stoff zu dünn ist, reißen sie aus dem Stoff aus. Ist er zu dick (wie in meinem Fall anscheinend), reicht der Dorn nicht und nachdem man sie einmal geschlossen und wieder geöffnet hat, sind sie wieder auseinander. Irreparabel. Ganze 10 Knöpfe zusätzlich habe ich versemmelt, bis 6 Stück endlich gehalten haben.:(
Irgendwann war er aber dann doch fertig und er sieht – wie ich finde – einfach nur entzückend aus. Was sagt ihr? Die Mühe hat sich trotzdem gelohnt, oder? 🙂