Letzten Sommer warf ein bekannter Stoffhersteller ein paar wenige Meter hellgrauen Jersey auf den Markt, bedruckt mit einem Mädchen mit langem wehendem Haar und großen Kulleraugen. Im Normalfall tangiert mich das relativ wenig, wenn die Stoffhaie sich ins Fischbecken stürzen und wie gefräßige Monster die allerneuste, völlig überteuerte Eigenproduktion an sich reißen, nur damit sie Zuhause erstmal im Schrank liegt und einstaubt. Und dann sah ich es, was ich „verpasst“ hatte. Verträumt sah mich das „Mangagirl“ an und sogleich erinnerte es mich an eine Mischung aus „Georgie“ und „Kleine Prinzesinn Sara“. Und sie rief nach mir, so laut sie nur konnte: „Hol mich zu dir, mach ein Kleid aus mir, trag mich und kuschel dich in mich!“
Im September gab’s dann tatsächlich wieder ein paar Meter bei Dawanda. Das Portal hatte frohlockend hingeschrieben: „Lieferzeit 2-3 Tage“. Ja, das Wort „Vorbestellung“ hatte ich leider überlesen.
Unfassbare DREI Monate hat uns Lillestoff warten lassen und die Kunden immer wieder vertröstet. Und ja ich sage es laut: es ist eine absolute Frechheit! Sowas gehört sich nicht, drei Monate die Kunden warten zu lassen, da sollte man es eben dann erst verkaufen, wenn es wirklich lieferbar ist. inmichreingrummel
Und vorige Woche durfte ich das schöne Mädchen endlich in den Händen halten. Etwas enttäuscht war ich schon, dass der Rapport wieder mal knappe 55cm nur groß war. Ja, der weiche Kuschel-Jersey war wohl nicht für uns Frauen gedacht, sondern nur für kleine Mädchen. Tja, nicht mir mir.
Der Plan, daraus ein Kleid für mich zu nähen, stellte sich dass als schwieriger heraus, als gedacht. Egal wie ich es drehte und wendete, es wollte nicht für ein Rockteil reichen, dafür war der rechte Druckteil einfach zu schmal. Dann kam mir glücklicherweise die Idee, auf einen unifarbenen Rock die großen Sachenfindertaschen von der Lässig-Hose zu klauen.
Das Oberteil wurde wiedermal eine Toni. Ja ich liebe den Raglanschnitt einfach, er passt mir so wunderbar. Und Raglan braucht auch immer weniger Stoff für die „Frontseite“. Ich habe es in der Breite auf die maximale Rapportbreite gezogen, so dass das Shirt schön lässig fällt.
Leider musste ich den Ballonrock noch einmal komplett abtrennen (Pingel-Inge wäre stolz auf mich gewesen ;)). Denn das Bündchen war etwas zu locker und der Rock rutschte immer über den Po. Da war nix mehr mit „fällt lässig“ ;). Nun habe ich doppeltes Bündchen angenäht und eine Kordel eingezogen (zu Claudia wink habandichgedachtdenndiesmalhabichsievormNäheneingezogen). Man sollte beachten, dass normale Sicherheitsnadeln NICHT durch die kleinen Ösen passen 😉
Und nun ist es fertig und ich bin verliebt in diese zauberhafte Ballonrock-Raglankleidchen. Auch wenn ich keine 12 mehr bin, bin ich trotzdem noch ein Fan von Georgie. 😉 Und ich bin besonders glücklich über meine Farbwahl mit der Senfgelb-mintgrün-Meliertgrau-Kombination. Ja, es wieder richtig typisch Lucie-bunt geworden 😉
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